Heute vor 82 Jahren, am 22.10.1940, wurden 186 jüdische Pforzheimer*innen ins Nazi-Internierungslager nach Gurs deportiert. Für viele von ihnen begann an dieser Stelle, dem ehemaligen Güterbahnhof in Pforzheim, die Fahrt in den sicheren Tod.

In den letzten Jahren ist der Antisemitismus in unserer Gesellschaft wieder stärker angestiegen. Dies ist sichtbar durch antisemitische Straftaten aber auch im Kleinen: in Worten, in Verschwörungstheorien, auf der Documenta in Kassel. Hier müssen wir als wache Gesellschaft zusammen stehen. Antisemitismus ist Gift und hat keine Berechtigung, nicht in Pforzheim und nicht anderswo. Wir dürfen es nicht unkommentiert lassen, wenn uns Antisemitismus im Kleinen begegnet.

Ich hoffe, dass Veranstaltungen wie die Gurs Gedenkfeier in Pforzheim noch sehr, sehr lange stattfinden und immer wieder daran erinnern, welches Unrecht in unserer Mitte geschehen ist. Und dass die Shoah nicht einfach passiv passiert ist, sondern dass sie durchgeführt wurde von Menschen, die wie du und ich in Pforzheim lebten: Nachbarn, Lehrerinnen, Familienvätern.