Sie wurden versklavt, verkauft, getötet: Die Bilder von den Verbrechen an Jesidinnen und Jesiden gingen 2014 um die Welt. Jetzt sendet der Bundestag ein wichtiges Zeichen. Als erstes europäisches Parlament erkennt Deutschland die Gräueltaten der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) im Irak und in Syrien als Völkermord an. Ein herausragendes Signal von Gerechtigkeit für die Jesidinnen und Jesiden!

Es erinnert uns aber auch an unsere eigene Verantwortung. Denn: Deutschland und Baden-Württemberg haben einen besonderen Auftrag. Weltweit lebt die größte Gemeinde an jesidischen Menschen hier. Und auch im Nordirak leistet die Landesregierung wichtige Hilfe.

Ein Überblick zum Einsatz Baden-Württembergs zum Schutz der Jesidinnen und Jesiden – bei uns und weltweit: 

Einsatz für Jesidinnen und Jesiden in Baden-Württemberg

Das Land nahm 2015/2016 rund 1000 Menschen im Südwesten auf. Die Menschen fanden hier Schutz und eine neue Heimat, sie konnten ihre traumatischen Erfahrungen durch Therapien aufarbeiten und Bildungschancen ergreifen. Unter ihnen: Nadia Murat, die später für ihr international sichtbares Engagement gegen sexuelle Gewalt den Friedensnobelpreis erhielt. Das erfolgreiche Sonderkontingent beweist: Eine humanitär ausgerichtete, kontrollierte Hilfe und Aufnahme für die am schwersten betroffenen Menschen in Kriegs- und Krisengebieten ist möglich.

Einsatz für Jesidinnen und Jesiden im Nordirak 

Auch vor Ort leistet die Landesregierung humanitäre Hilfe. Ziel ist, den vertriebenen Menschen ein neues Leben zu ermöglichen – mit Bildung, einer ausreichenden Infrastruktur und ärztlicher Versorgung. Seit sechs Jahren unterstützt die Landesregierung den Aufbau in der Partnerregion Dohuk in der Autonomen Region Kurdistan-Irak und im Nordirak mit mehreren Millionen Euro. So können die Menschen Gewächshäuser zum Anbau ihrer Lebensmittel errichten, sie erhalten Zugang zur Stromversorgung durch Solarenergie oder professionelle psychologische Betreuung. Es gibt auch Projekte, mit denen Witwen ein Neustart ermöglicht wird, beispielsweise mit Englisch- und Computerkursen. Die Hilfe vor Ort bleibt ein wichtiger Bestandteil!

Wie geht es weiter?

Aktuell bereitet das Land die Aufnahme von bis zu 200 weiteren besonders schutzbedürftigen Frauen und Kindern vor. Wir Grüne haben uns eingesetzt, dass hierfür im Haushalt ausreichend Geld bereitsteht.